Ramona Brussig wird Fünfte bei den Paralympics

Foto: Philip Fong/AFP

Ramona Brussig gewann das Viertelfinale, verlor jedoch das Halbfinale und auch den Kampf um Bronze. Carmen Brussig verlor sowohl den Auftaktkampf als auch dann in der Trostrunde und ist damit ohne Medaille ausgeschieden.

27.08.2021 von [Birgit Arendt]

Ramona Brussig gelang ein Blitzauftakt. Bei ihren fünften Paralympischen Spielen gewann sie im Viertelfinale gegen die Brasilianerin Karla Cardoso. Nach 40 Sekunden erkämpfte sie Waza-ari, die Brasilianerin erhielt kurz darauf noch eine Bestrafung. Nach knapp einer Minute dann das zweite Mal Waza-ari und Ramona Brussig stand im Halbfinale.

Gegen die Kanadierin Priscilla Gagne ging der Kampf sehr schnell zu Ende. Bereits nach fünf Sekunden punktete die Kanadierin mit Waza-ari und nach insgesamt 23 Sekunden mit Ippon. Damit steht Ramona Brussig im Kampf um Bronze.

Gegen die Ukrainerin Nikolaychik verlor jedoch Ramona ihren Bronzekampf. Nach weniger als einer Minute standen Waza-ari und Ippon auf der Haben-Seite der Ukrainerin und Ramona wird damit Fünfte der Paralympischen Spiele.

Ihre Zwillingsschwester Carmen verlor zum Auftakt gegen die Russin Wiktoriia Potapowa. Mit jeweils einer Bestrafung gingen beide Kämpferinnen ins Golden Score. Ramona erhielt nach fast fünf Minuten Kampfzeit die zweite Strafe. Nach fast sechs Minuten Kampfzeit punktete die Russin mit Ippon.

In der Hoffnungsrunde traf Carmen Brussig auf Ecem Tasin aus der Türkei. Nach knapp über zwei Minuten erkämpfte sie Waza-ari. Jedoch zog die Türkin sechs Sekunden vor Kampfende gleich und beide mussten ins Golden Score. Nach reichlich fünf Minuten Kampfzeit dann der entscheidende Ippon für die Türkin und Carmen Brussig schied damit bei ihren vierten Paralympischen Spielen erstmals medaillenlos aus.

"Ich denke, ich habe stark gekämpft", sagt Carmen nach ihrem Paralympics-Auftritt. Trotz der verschiedenen Klassifizierungen je nach Sehbehinderung kämpfen alle Athleten gemeinsam in einer Liste und erhalten dann auch entsprechende Vorteile in den Wertungen. Beide Male kämpfte Carmen gegen Athletinnen mit einem stärken Blindengrad. "Ich hatte heute das Gefühl, dass ich nicht nur unfair gegen die B1-Klasse behandelt wurde, sondern auch noch gegen die Kampfrichter kämpfen musste." Etwas frustriert resümiert Carmen: "Verlieren ist eins, aber nicht so. Aber nun ist es so passiert", gibt sie sich sportlich fair.

Beide Athletinnen ließen das Karriereende offen. „Wir werden nicht von heute auf morgen aufhören. Eine EM oder WM wollen wir gern noch mal kämpfen“, sagt Carmen Brussig. Es wird sicher ein langsamer Abschied von der großen internationalen Bühne. „Einen weiteren paralympischen Zyklus wird es sicher nicht geben“, sagt sie, fügt aber nachdenklich an: „Obwohl, es sind ja nur drei Jahre bis Paris.“

Die Paralympischen Spielen kann man auf folgenden Kanälen verfolgen:

https://tokio.sportschau.de/tokio2020/paralympics/index.html
https://www.zdf.de/sport/paralympics