Olympiamedaillen aus Elektroschrott

Olympisches Komitee

Gastgeber Japan sammelte in großen Mengen Elektroschrott, um mit einer umweltbewussten Aktion die Medaillen für die Olympischen Spiele herzustellen.

21.07.2021 von [Birgit Arendt]

Insgesamt 5000 Medaillen braucht der Ausrichter Japan für die Ehrung mit Gold, Silber und Bronze für die bestplatzierten Sportler. Und diese Medaillen werden aus recycelten Edelmetallen bestehen. Dafür sammelte Japan bereits zwischen 2017 und 2019 in großen Mengen Elektroschrott. Vor allem elektronische Altgeräte, wie zum Beispiel Handys, aber auch Computerplatinen sind die Grundlage für die begehrten Medaillen. Bei der Sammelaktion kamen fast 80.000 Tonnen an Alt-Geräten zusammen. Es wurden allein über fünf Millionen Handys gesammelt. Das ergab 32 Kilogramm Gold, 3.500 Kilogramm Silber und 2.200 Kilogramm Bronze. Der Materialwert soll derzeit bei mehr als vier Millionen Euro liegen.

Die Gold- und Silbermedaillen haben einen Durchmesser von 8,5 cm und werden die schwersten Medaillen sein, die jemals bei Olympischen Spielen vergeben wurden. Sie wiegen 556 bzw. 550 Gramm.

Auf der Rückseite der Medaillen befinden sich die Olympischen Ringe und das offizielle Logo der Spiele in Tokyo – ein Wirbel-Design, das bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen funkelt und die „Energie“ und „Vielfalt“ der Spiele symbolisiert.

Auf der Vorderseite wird traditionell eine Darstellung von Nike, der griechischen Siegesgöttin, zu sehen sein. Das fordert das Internationale Olympische Komitee. Außerdem steht auf der Seite der Medaillen die Sportart, für die sie vergeben werden.

Die Medaillen wurden vom japanischen Designer Junichi Kawanishi entworfen, der aus über 400 Einsendungen von Laien und professionellen Designern ausgewählt wurde.

Die Goldmedaillen bestehen aus Silber, das mit etwa sechs Gramm Gold überzogen ist. Die Silbermedaillen sind vollständig aus dem hellen Edelmetall, während die Bronzemedaillen aus Rotguss hergestellt werden. Die korrosionsbeständige verzinkte Bronze erwies sich als die beste Wahl.

Die Bänder, an denen die Medaillen hängen, bestehen aus recyceltem Polyester, das über ein traditionell japanisches Design-Motiv verfügt. Auch hier ist das karierte Muster des Logos wieder vertreten. Die Bänder sind so konzipiert, dass blinde Sportler die Farbe der Medaillen durch Berühren des Bandes erkennen können.