Geschwisterpaare bei Olympia

Birgit Arendt

Es ist sicher ein Novum in der deutschen Judo-Geschichte. Zu den Olympischen Spielen werden drei deutsche Judo-Geschwisterpaare reisen. Wir stellen sie hier vor. Als erstes: die Brüder Karl-Richard und Johannes Frey starten als Kämpfer in den beiden oberen Gewichtsklassen.

14.07.2021 von [Birgit Arendt]

Es ist eher selten, dass Geschwister in der gleichen Sportart an den gleichen Olympischen Spielen teilnehmen. Nachdem Claudia und Luise Malzahn bereits gemeinsam bei den Weltmeisterschaften 2010 in Tokio und 2011 in Paris gestartet sind, haben nun Karl-Richard und Johannes Frey als erstes deutsches Geschwisterpaar im Judo die Fahrkarte für Olympia gelöst.

„Wir hatten uns vor vier Jahren vorgenommen, uns beide für Tokio qualifizieren zu wollen und sind daher sehr glücklich, es zusammen geschafft zu haben, sagt Karl-Richard. „Es ist eine große Erleichterung für uns, dass wir dieses Ziel erreicht haben“, ergänzt Johannes.

Die beiden Athleten trainieren tagtäglich gemeinsam am Olympiastützpunkt in Köln und sind beste Freunde. „Obwohl wir so viel Zeit miteinander verbringen, vertragen wir uns sehr gut und streiten uns auch nie“, sagt Karl-Richard. „Zumindest fast nie“, erwidert Johannes mit einem Augenzwinkern.

Für die Olympischen Spiele ist die gemeinsame Qualifikation sehr vorteilhaft. „Wir motivieren uns gegenseitig sehr und sind als Trainingspartner jederzeit für den anderen verfügbar“, sieht Johannes viele positive Aspekte für die gemeinsame Vorbereitung und Teilnahme an Olympia.

Die beiden haben noch einen mittleren Bruder, der ebenso Judoka ist. Er verfolgt den Werdegang seiner Geschwister sehr interessiert, fliegt oft mit zu Wettkämpfen und gibt so manchen Tipp für seine Brüder aus Sicht eines fast Außenstehenden. Für Tokio kann er das leider nicht direkt umsetzen, wird aber zu Hause die Daumen drücken.

Auch ihr Vater, selbst Judoka, ist sehr stolz auf seinen Nachwuchs und drückt beiden die Daumen für einen erfolgreichen Wettkampf auf der Olympia-Tatami.