Arztgeschwister in Tokio

privat

Als drittes Geschwisterpaar reisen Christophe und Maxime Lambert als Sportmediziner nach Tokio.

19.07.2021 von [Birgit Arendt]

Die beiden Judo-Brüder sind vielen bekannt als die Gesichter der Bundesligamannschaft „Judo in Holle“.

Christophe hatte zudem 2012 seinen großen Tag in London, als er auf der olympischen Tatami kämpfte. Nach Olympia 2012 konzentrierte er sich vor allem auf sein Medizinstudium und hat sich da unter anderem mit Judo-Verletzungen auseinandergesetzt. Mittlerweile ist er als Assistenzarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie tätig und wurde Anfang des Jahres als Mannschaftsarzt für die deutsche Nationalmannschaft berufen. In dieser Funktion fliegt er auch mit der deutschen Mannschaft nach Tokio.

Sein Bruder Maxime ist seit vielen Jahren der persönliche Trainer von Miryam Roper, die ebenfalls 2012 für Deutschland in London kämpfte. Mittlerweile startet sie für Panama, dem Heimatland ihres Vaters. Für dieses Land hat sie seit Jahren an Weltmeisterschaften teilgenommen und vertritt es auch in diesem Jahr in Tokio. Dennoch trainiert sie weiterhin in Deutschland. Maxime ist da ihr „best Coach und best Doc“. Aus dieser Verbindung ergab es sich, dass Maxime Nationaltrainer für die Judomannschaft Panamas geworden ist und gleichzeitig auch deren Arzt. Auch er ist wie sein Bruder Assistenzarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am gleichen Klinikum.

Die beiden reisen nun in den nächsten Tagen nach Tokio.

Diese Olympischen Spiele werden sicher völlig anders werden als einst die Spiele in London. „Trotzdem empfinde ich eine Riesenfreude, dabei sein zu können“, sagt Christophe. „Ich freue mich vor allem für die Sportler, dass die Spiele stattfinden werden und bin gespannt, wie das mit Corona organisiert wird.“

Neben der Judo-Nationalmannschaft betreut Christophe auch noch eine andere Sportart als Arzt. Seine Frau Rike ist Internistin und im Surf-Frauenteam tätig. Da für einen Surfer kein Arzt nominiert worden wäre, war es die logische Konsequenz, dass er diese Aufgabe mit übernimmt. 

Bruder Maxime ist bereits Papa und für ihn stellte sich natürlich auch die Frage nach Corona bei Olympia. „Das ist schon ein mulmiges Gefühl“, sagt er mit Blick darauf, dass sich in Tokio tausende Sportler treffen werden. „Wir sind jedoch vollständig geimpft, werden viele Tests absolvieren müssen und werden im Olympischen Dorf eingesperrt sein wie in einer Blase“, hofft er auf eine geringe Ansteckungsgefahr.

Neben der offiziellen Garderobe werden die Beiden auch medizinische Spezialgeräte mit nach Tokio nehmen. So zum Beispiel ein kleines Ultraschallgerät, mit dem unter anderem Muskelverletzungen erkannt werden können. Dennoch hoffen die beiden Mediziner auf möglichst verletzungsfreie Olympische Spiele. „Wir hoffen, in Tokio möglichst wenig machen zu müssen. Unsere Athleten sind fit, sodass das Verletzungsrisiko hoffentlich klein bleibt“, sagt Maxime Lambert.