Judoka für Japan: Moritz Plafky

Geboren am: 10.04.1996 
Größe: 1,67 m
Beruf: Baumpfleger 
Graduierung: 1. Dan 
Aktiv seit: 2001
Trainer: Richard Trautmann 
Erster Trainer: Kamen Kasabov 
Verein: JC Hennef

Moritz Plafky steht mit 2200 Punkten derzeit auf dem 30. Weltranglistenplatz und ist damit für Olympia in der Gewichtsklasse -60 kg qualifiziert. Den Grundstein für seine Qualifikation setzte er mit der Bronzemedaille 2018 beim Grand Prix in Tashkent und seinem 5. Platz bei den Europameisterschaften 2019 in Minsk. Vor wenigen Wochen in Kazan steuerte er noch einen siebten Platz bei. Die Weltmeisterschaften sind ein letzter Meilenstein, bei dem er seine Qualifikation endgültig sichern kann. 

Zum Judo kam er einst durch seinen älteren Bruder. „Als kleiner Bruder findet man alles cool was der Ältere macht“, sagt er rückblickend. Das war einst in Siegburg. Mit bereits elf Jahren ist er zum JC Hennef gewechselt, weil der Verein leistungsorientiert ist und er einen super Trainer bekommen hatte. Schon damals war er jeden Donnerstag in Köln zum Training. 

Im Laufe der Jahre hat er dann immer mehr an Wettkämpfen teilgenommen. „Ich wurde immer erfolgreicher und dann hat sich das so ergeben, dass Judo für mich zum Leistungssport wurde.“

Die Bedingungen dafür waren auch gut. „Nach meiner Schulzeit bin ich zur Bundeswehr gegangen und wurde Sportsoldat. Jetzt arbeite ich Teilzeit in der Firma meines Bruders, Baumpflege Plafky.“ Dort sieht er auch seine Zukunft nach der sportlichen Karriere. „Ich kann mir dort eine Ausbildung gut vorstellen, um nachher im Familienbetrieb zu arbeiten.“

Judo ist für ihn ein Lebensbestandteil. „Es hat den größten Teil meines bisherigen Lebens ausgemacht und wird immer ein Teil von mir sein. Das Kämpfen macht mir einfach Spaß.“

Sein Trainer Kamen Kasabov ist ein großes Vorbild für ihn. „Ich habe mit ihm schon sehr früh viel Zeit verbracht und er hat mich immer super unterstützt. Wegen ihm bin ich da, wo ich jetzt bin“, beschreibt er seine Achtung vor seinem Trainer. Aber es gab auch immer wieder viele andere Menschen, die ihn unterstützt und geprägt haben. 

Voll fokussiert...

Für ihn war die Europameisterschaft 2019 in Minsk etwas ganz Besonderes. Dort wurde er Fünfter und merkte, dass Olympia in eine greifbare Nähe rückte. Als seine Stärke schätzt er ein, dass er ein gutes Gleichgewichtsgefühl hat und beweglich ist. „Judo macht Spaß“, benennt er immer wieder seine Freude, die er bei seiner Sportart empfindet. Selbstkritisch schätzt er aber ein, dass er nicht allzu gut ist in bürokratischen Sachen ist. 

In seiner Freizeit trifft er sich gern mit Freunden und verbringt Zeit mit ihnen. Aber nun liegt sein ganzer Fokus zunächst auf den Weltmeisterschaften in Budapest und dann auf Olympia. 

Moritz Plafky ist auf Instagram zu finden, ist aber nicht allzu aktiv: moritz96P


Fragen an Moritz Plafky

Was treibt Dich an?

Mein Ehrgeiz und der Spaß am Sport.

Wie schaffst Du es, Deinen inneren Schweinehund zu überlisten?

Ich versuche immer Spaß zu finden, auch wenn das Training hart ist.

Was gefällt Dir an Dir besonders?

Das ich Sachen locker angehe. Das ist aber auch gleichzeitig meine Schwäche.

Gibt es ein Ritual/Glücksbringer beim Wettkampf?

Das hatte ich noch nie.

Wie kannst Du am besten entspannen?

Im Kreis meiner Familie und den engsten Freunden.

Was ist Deine Lieblingsspeise, die Du Dir wünschst, wenn Du nach Hause zu den Eltern kommst?

Ich bin ein Allesesser.

Worüber kannst Du am meisten lachen?

Wenn lustige Situationen aufkommen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

Wem würdest Du mit welcher (kurzen) Begründung einen Orden verleihen?

Meiner Familie und Freunden. Sie sind immer für mich da.

Was ist für Dich eine Versuchung?

Chips.

Schenke uns (D)eine Lebensweisheit:

Jeden Tag versuchen zu genießen.

 

Text und Interview: Birgit Arendt