Judoka für Japan: Johannes Frey

Geboren am: 12.11.1996
Größe: 1,92 m    
Beruf: Polizeimeisteranwärter bei der Bundespolizei
Graduierung: 1. Dan
Aktiv seit: seit 2002
Trainer: Richard Trautmann (Bundestrainer)
1. Trainer: Catalin Petre    
1. Verein: Beueler Judo Club

Es ist sicher eine besondere Situation für eine Familie. Mit Karl-Richard und Johannes Frey startet ein Bruderpaar in Tokio. Der Jüngere, Johannes, wird im Schwergewicht an den Start gehen. Im Jahr der letzten Olympiade 2016 war er noch Vize-Europameister bei den Junioren. Er nutzte die Zeit im Seniorenbereich, um genügend Punkte für die Olympia-Qualifikation zu sammeln. 2018 gewann er den Grand Prix in Agadir, in weiteren IJF-Turnieren stand er im Kampf um die Medaillen. 2020 gewann er in Düsseldorf Silber und hatte damit die Olympiaqualifikation sicher. 2021 bestätigte er noch einmal mit Bronze in Kazan, dass er tatsächlich dabei sein will. Am 15. Juni 2021 wurde er offiziell dem DOSB für die Teilnahme an den Olympischen Spielen vorgeschlagen. 

Auch Johannes kam durch seinen Vater zum Judo, aber auch durch seine beiden älteren Brüder. Die sportliche Familie probierte vieles aus. „Ja, wir haben immer zusammen Sport gemacht, Schwimmen, Trampolinspringen, Inliner, Laufen und Krafttraining, Fußball…. - einfach alles“, sagt er begeistert. 

Der Traum von Tokio ist wahr geworden. Jetzt kann sich Johannes Frey voll und ganz auf Olympia vorbereiten

Begonnen hatte er einst im Beueler Judo Club. Dort legte er den Grundstein für seine Judo-Karriere bei den Trainern Catalin Petre und Abraao Dias, die Teilnehmer bei den olympischen Spielen in Seoul 1988 waren. Später wechselte er mit seinen Brüdern zum TSV Bayer Leverkusen. Dort fanden sie unter den Trainern Michael Weyres und Rainer Fischer eine adäquate und leistungsorientierte Trainingsgruppe, in der sie gefördert und gut gefordert wurden. Auch nahm er regelmäßig am Stützpunkttraining im Bundesleistungszentrum teil, was für ihn ein nächster Schritt in Richtung Leistungssport bedeutete. 

„Ein echter Meilenstein in meiner Entwicklung aber war sicherlich die Aufnahme in das Sportinternat des 1. FC Köln und damit verbunden die Symbiose aus Sport und Schule.“ Kurze Wege an das AMA-Berufskolleg in Köln und an das Bundesleistungszentrum an der Jahnwiese ließen einen gut strukturierten Tag zu. „Das war am Ende der entscheidende Schlüssel zum Erfolg“, schätzt er ein. „Mittlerweile bin ich beim JC 71 Düsseldorf angekommen und fühle mich sowohl dem Verein als auch der Sportstadt Düsseldorf sehr verbunden.“ 

Nach einem Vorbild befragt, nennt er mehrere. „Als Kind schwärmte ich von dem Judoka Sergej Aschwanden - und von Ole Bischof. Mein großes sportliches Vorbild aber ist und bleibt mein Bruder Karl-Richard.“ Und er begründet das auch. „Er war bereits bei den Olympischen Spielen in Rio dabei und hat darüber hinaus zwei Weltmeisterschaftsmedaillen erkämpft. Davon träume ich noch


Fragen an Johannes Frey

Was treibt Dich an?

Der Wunsch an den Olympischen Spielen teilzunehmen, spornt mich an.

Wie schaffst Du es, Deinen inneren Schweinehund zu überlisten?

Den inneren Schweinehund habe ich mir zum Freund gemacht. Ich füttere ihn mit Kleinigkeiten und bei großen Dingen übernehme ich das Kommando.

Was gefällt Dir an Dir besonders?

No coment, Eigenlob stinkt.

Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz?

Grand Slam Silber in Düsseldorf 2020.

Gibt es ein Ritual/Glücksbringer beim Wettkampf?

Wenn mein Bruder mich von den Rängen unterstützt.

Was magst Du an Dir gar nicht?

Das verrate ich hier nicht.

Wie kannst Du am besten entspannen?

Bei Spaziergängen.

Was ist Deine Lieblingsspeise, die Du Dir wünschst, wenn Du nach Hause zu den Eltern kommst?

Gegrilltes mit Pommes und Mayo.

Worüber kannst Du am meisten lachen?

Über die „Nackte Kanone“ und die „Police Academie“.

Als Kind/Jugendlicher wollte ich sein wie….?

Mein großer Bruder, eisenhart im Training und erfolgreich im Wettkampf.

Wem würdest Du mit welcher (kurzen) Begründung einen Orden verleihen?

Meinem Papa, er hat alles getan, um uns immer und überall zu unterstützen.

Was ist für Dich eine Versuchung?

Ausschlafen und in den Urlaub fahren.

Schenke uns (D)eine Lebensweisheit:

„Train as you fight“.

 

Text und Interview: Birgit Arendt