Judoka für Japan: Jasmin Grabowski

Geboren am: 07.11.1991
Größe: 1,78 m
Beruf: Sportsoldatin
Graduierung: 2. Dan
Aktiv seit: 1996
Trainer: Costel Danculea
1. Trainer: Heinz Kramer
1. Verein: TSV Böhl-Iggelheim

Jasmin Grabowski ist sicher noch vielen unter ihrem Mädchennamen Külbs bekannt. So findet man sie auch noch unter der Ergebnisaufstellung von judoinside.com. Nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio möchte sie nun in Tokio noch einmal angreifen. Mit Bronzemedaillen bei den Grand Prixs in Antalya und Hohhot hat sie 2018 eine gute Grundlage für ihre Qualifikation gelegt. In diesem Jahr bekam sie durch den 5. Platz beim Grand Prix in Tel Aviv noch die erforderlichen Punkte, sodass sie über die Kontinentalquote einen Olympiastartplatz erhalten wird. 

Auch bei ihr hat ein Elternteil den Judo-Start bewirkt. „Mein Papa hat damals Judo gemacht und hat mich schnell damit angesteckt“, sagt sie über ihre ersten Schritte in der Judo-Welt. Und das war immerhin schon im Alter von fünf Jahren beim TSV Böhl-Iggelheim. Sie blieb direkt dabei und probierte deshalb auch gar keine weiteren Sportarten aus. 

„Für die besseren Trainingsbedingungen wechselte ich dann zum JSV Speyer und ging 2006 auf die Sportschule in Kaiserslautern“, beschreibt sie ihren sportlichen Weg. Die Entscheidung für die Sportschule fiel recht schnell, nachdem sie mit 15 Jahren Deutsche Meisterin in der U17 wurde. Auch kamen die ersten Einladungen zu weiteren Lehrgängen und erste Einsätze in der U17-Nationalmannschaft. Damit war Judo bei ihr mehr als nur Hobby geworden. „Ende 2011 bin ich zu meinem aktuellen Verein, dem 1. JC Zweibrücken, gewechselt und zog dann nach Köln, um dort bis heute am Olympiastützpunkt Rheinland zu trainieren.“
Für sie ging 2016 ein Traum in Erfüllung. Sie hatte sich mit Bronze beim Grand Prix in Samsun endgültig für die Olympischen Spiele in Rio qualifiziert. „Deshalb war diese Bronzemedaille für mich der bisher emotionalste Erfolg. - Aber der größte Erfolg war für mich die Teilnahme an den olympischen Spielen selbst.“

In den Anfangsjahren begann Judo für sie, ein Ausgleich zu sein. „Es wurde aber schnell zu einem sehr großen Bestandteil meines Lebens und wird es auch immer bleiben. Es ist eine Sportart, die einem alles abverlangt, körperlich und geistig.“ 

Für ihre Entwicklung war sicher positiv, dass sie zu vielen Topathleten aufgesehen und sie als Ansporn genommen hat. Deshalb hat sie auch kein spezielles Vorbild. 

Beruflich ist sie derzeit in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und kann sich somit dem Sport intensiv widmen. Beruflich muss sie noch Entscheidungen treffen, wie es endgültig nach dem Leistungssport weitergehen soll. Es stehen noch einige Optionen offen. 

Jasmin Grabowski in Aktion

Nach ihrer leistungssportlichen Karriere freut sie sich vor allem auf die Zeit, die sie mit ihrer Familie verbringen kann. „Für den Leistungssport muss man gerade in diesem Bereich einiges hintenanstellen. Da würde ich gerne vieles nachholen“, beschreibt sie ihre Situation. Dazu gehören sicher auch ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen, denen sie dann wieder stärker nachgehen kann. „Ich lese sehr viel, backe und koche sehr gerne“, verrät sie uns. Nach der langen Qualifikationsphase und den Olympischen Spielen ist erst einmal Erholung angesagt. „Direkt nach den Spielen hoffe ich erst einmal, in den Urlaub fahren zu können und werde eine kleine Auszeit zusammen mit meiner Frau genießen.“ 

Für Olympia hat sie sich viel vorgenommen. „Ich möchte an meinem Wettkampftag die bestmögliche Version von mir selbst sein und meine beste sportliche Leistung abrufen.“

Jasmin Grabowski ist auf Social-Media-Kanälen aktiv und erreichbar unter Instagram: @Jazzmin0711 sowie Facebook: Jasmin Grabowski


Fragen an Jasmin Grabowski

Was treibt Dich an?

Meinen Traum von den Olympischen Spielen ein weiteres Mal zu erreichen. Dieses Ziel habe ich immer vor Augen.

Wie schaffst Du es, Deinen inneren Schweinehund zu überlisten?

Wenn ich mal einen „Hänger“ habe, unterstützt mich mein ganzes Umfeld dabei, mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Und alle geben mir den nötigen Antrieb, immer weiter zu machen.

Was gefällt Dir an Dir besonders?

Mein Durchhaltevermögen. Aber vor allem der Spaß am Judo und den Wettkämpfen.

Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz?

Auf meine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016.

Gibt es ein Ritual/Glücksbringer beim Wettkampf?

Ich habe einen Motivationszettel, den ich mir vor jedem Kampf einmal durchlese.

Wie kannst Du am besten entspannen?

Ich koche und backe sehr gerne. Das benutze ich auch als Ausgleich zum Sport und zum Entspannen.

Was ist Deine Lieblingsspeise, die Du Dir wünschst, wenn Du nach Hause zu den Eltern kommst?

Spaghetti Bolognese.

Worüber kannst Du am meisten lachen?
Über meine Frau. Sie bringt mich mit einem Scherz immer zum Lachen.

Als Kind/Jugendlicher wollte ich sein wie….?

Ich wollte nie sein wie irgendjemand anderes. Ich wollte immer meinen eigenen Weg gehen.

Wem würdest Du mit welcher (kurzen) Begründung einen Orden verleihen?

Meinem Papa. Von klein an hat er mich immer unterstützt, ist zu jedem Turnier mit mir gefahren und gab mir den nötigen Antrieb, den ich gebraucht habe.

Was ist für Dich eine Versuchung?

Ein richtig geiles Stück Kuchen.

Schenke uns (D)eine Lebensweisheit:

Do or do not. There is no try. 

 

Text und Interview: Birgit Arendt