Oliver Upmann wird Fünfter der Paralympics

Nach einem sehr guten Auftakt verlor Oliver Upmann das Halbfinale und dann auch den Kampf um Bronze. Erstmals seit vielen Jahren sind damit die Para-Judoka ohne Medaille.

29.08.2021 von [Birgit Arendt]

Oliver Upmann hatte einen Auftakt nach Maß. Gegen den 59-Jährigen Japaner Matsumoto gewann er in der Klasse -100 kg bereits nach 31 Sekunden mit Ippon für einen Fußwurf.  „Dieser Sieg hat mir echt Motivation gegeben“, sagt Oliver Upmann rückblickend.

Er stand damit im Halbfinale gegen den Briten Christopher Skelley. In seiner Judokarriere hat er bereits drei Mal gegen ihn gekämpft und alle Kämpfe verloren. Auch in seinem heutigen Kampf zog er den Kürzeren und verlor nach fast zwei Minuten Kampfzeit mit Ippon, nachdem vorher schon ein Waza-ari nach 26 Sekunden Kampfzeit auf dem Konto des Briten stand. „Skelley ist der Weltranglistenerste und ein absolut super Judoka. Ich hab alles gegeben, hab auch meiner Meinung nach gut gekämpft, aber es hat leider nicht gereicht“, ist er enttäuscht nach dem verlorenen Halbfinale.

Knapp am Medaillentraum gescheitert

Damit blieb ihm noch der Kampf um Bronze. Sein Gegner Anatoly Shevchenko aus Russland ging bisher auch immer als Sieger aus den gemeinsamen Duellen hervor. So auch diesmal bei den Paralympics. „Ich habe keine Chance gesehen, bin mit seinem Griff überhaupt nicht zurechtgekommen und hab auch kein Konzept gefunden, ihn zu besiegen“, sagt er enttäuscht.   Den Kampf um Bronze verlor Oliver Upmann mit Wza-ari und Ippon nach über drei Minuten und wurde damit Fünfter. „Ich war so nah dran und hab mich auch gut gefühlt, es hatte eigentlich alles gepasst. Diese Niederlage tut halt sehr weh.“

Die Para-Judoka beenden damit die Wettkämpfe und kommen mit zwei fünften und einem siebten Platz nach Hause. Erstmals seit den Paralympics 1996 ist damit keine Medaille im Gepäck. „Wir werden alles dafür tun und hart arbeiten, dass sich das in drei Jahren in Paris wieder ändert“, sagt Bundestrainerin Carmen Bruckmann.

Sie weist auf ein Problem hin, dass in den vergangenen Jahren zunehmend offensichtlich wird. „Wir haben den Eindruck, dass viele Sportler nicht wirklich schlecht sehen.“ Teilweise kämpfen Athleten, die auf der IJF-Tour dabei sind, plötzlich als sehbehinderte Sportler mit. „Da muss sich dringend etwas ändern. Es ist nicht mehr fair und vor allem sehr ernüchternd.“

Unsere Athleten waren während der Paralympics von einem ziemlichen Verletzungspech verfolgt. Ramona Brussig verletzte sich im Halbfinalkampf am Knie und steht vor einer Meniskus-Operation, Nikolai Kornhaß zog sich im ersten Kampf bei der Hebeltechnik eine Ellbogen-Verletzung zu. "Das ist schon sehr ärgerlich", sagt Carmen Bruckmann.

Foto: Mika Volkmann