Geschichten aus Tokio - Besonderes Duell

Das Erstrundenduell des Deutschen Judo-Bundes (DJB) war in zweierlei Hinsicht besonders. Zum einen war es die olympische Premiere dieses Team-Wettkampfes, zum anderen kämpfen die DJB-Athleten gegen das IJF-Flüchtlingsteam.

31.07.2021

Die Geschichten der Geflüchteten zeugen von unvorstellbarem Herzschmerz und die IJF versucht seit langem, die geflüchteten Judoka zu unterstützen. Judo For Peace und Judo For Children sind nur zwei der initiierten Projekte. Top-Judoka aus der Flüchtlingsgemeinschaft auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen zu begleiten, ist ein weiterer wichtiger Schritt.

Sechs Judoka traten bei den Olympischen Spielen in Tokio im Einzelwettbewerb an und am achten Wettkampftag kämpften sie gemeinsam beim ersten Olympischen Mixed-Team-Wettkampf und kämpften in der Runde gegen das deutsche Team. Das Duell ging mit 4:0 klar an die deutschen Judoka, aber das Flüchtlingsteam hat trotz vieler Verluste im Leben, im Judosport Freunde fürs Leben gefunden.

So ließ es sich DJB-Präsident Daniel Keller nicht nehmen, dem Team direkt nach dem Duell zu Danken und zu ihrer Leistung zu gratulieren. Er überreichte zudem jedem Mitglied des EOR-Teams ein Geschenk: „Wir wollten Ihnen etwas als Erinnerung an unser Match schenken, da es das erste olympische Teamevent überhaut war.“ so Keller.

Auch Ursula Schmitz, stellvertretende Missionschefin des Deutschen Nationalen Olympischen Komitees, war anwesend: „Wir sind sehr stolz, dieses besondere Duell gegen diese Mannschaft bestreiten zu können. In Deutschland begrüßen wir viele geflüchtete Sportler und wir wollen sie immer unterstützen.“

Sanda Aldass aus dem Flüchtlingsteam kämpfte sowohl im Einzel- als auch im Teamevent für EOR und sagte: „Wir schätzen alles, was getan wurde, um uns zu einem Teil der Judo-Familie zu machen. Wir lieben und bewundern unsere deutschen Freunde. Sie alle haben es verdient, hier zu sein, und so werden wir die deutsche Mannschaft und alle Judoka anfeuern!“

IJF-Präsident Marius Vizer mit dem Flüchtlingsteam

Später am Tag traf sich auch der Präsident der IJF, Herr Marius Vizer, mit dem Flüchtlingsteam, um ihm zu diesem positiven Debüt bei den Spielen zu gratulieren.

Quelle: Jo Crowley 

Fotos: Nicolas Messner, Gabriela Sabau (IJF)